Nicoles
Pftchentreff

Ernährung 2.Teil – Gesundheit –

24. Jun , 2012

Das die Ernährung auch bei unseren Hunden einen grossen Einfluss auf die Gesundheit hat, ist wohl Jedem klar. Leider scheint es aber beim Was und Wieviel noch Einiges an Unklarheiten zu geben. Fangen wir beim Welpen an: Die meisten Welpen sind; Sie ahnen es schon, zu dick. Das liegt zum Einen an der verabreichten Futtermenge des „normalen“ Futters, zum Anderen aber auch an der Zufütterung von Leckerlis. Diese müssten aber von der berechneten Futtermenge abgezogen werden. Meist übersieht man beim Trockenfutter auch die tatsächliche Menge des Futters. Ein Beispiel: Jack-Russell Welpe Karlchen bekommt 5mal am Tag eine Kinderhand voll Trockenfutter. Das sieht erstmal wenig aus. Ist es aber nicht. Lassen Sie, nur zu Versuchszwecken, diese Tagesration mal eine halbe Stunde in Wasser aufquellen. Man ist erstaunt, welche Menge dabei herauskommt! Diese Menge stellen Sie sich jetzt mal im kleinen Magen von Karlchen vor. Karlchen ist also gut versorgt. Dazu bekommt er nach jeder gelungenen Übung ein Leckerchen. Dann wird der geplante Spaziergang gekürzt weil es regnet, es kalt ist oder einfach mal wenig Zeit da ist. Schon fängt Karlchen an zu wachsen – in die Breite. Leider wächst er auch innen. Und zwar seine Fettzellen. Die wird Karlchen sein ganzes Hundeleben lang nun nicht mehr los. Der Grundstein für Übergewicht ist gelegt. Aber Karlchen wächst auch schneller in die Höhe. Nun ist Karlchen kein Jack-Russell mehr, sonder ein Labrador. Dieses schnelle Wachstum schadet seinen Gelenken, sowie seinem ganzen Skelettsystem. Der Züchter kann noch so sehr auf ED und HD freie Eltern geachtet haben, bekommt ein Hund mittlerer bis grosser Rassen ein Zuviel an Nahrung, sind Knochen und Gelenkprobleme fast schon vorprogrammiert. Man sollte also seinem Hund zuliebe auf das richtige Maß an Futter und Bewegung achten. Eine Anmerkung noch zu den Dosierungsempfehlungen der Hersteller: Dort ist die empfohlene Futtermenge pro Kilo Hund angegeben. Dies sind immer pauschalisierte Werte. Es wird nicht berücksichtigt, woher das Gewicht des Hundes stammt. ( Hat er viele Muskeln, braucht er diese Menge vielleicht, resultiert das Gewicht vom Fettgewebe, braucht er es nicht.) Dazu kommt noch die Frage der Bewegung. Hat der Hund viel Auslauf oder wird sportlich geführt, oder liegt er lieber gemütlich vor dem Kamin.  Letzterer hat natürlich weniger Nährstoffbedarf als ein gleichgewichtiger, sportlich geführter Hund.  Nun zur Frage der Ernährung bei Durchfall. Wenn ein Hund Durchfall hat, sollte er, um sein Verdauungssystem zu schonen, erstmal fasten. Meist werden durch den Durchfall schädliche Stoffe ausgeschieden. Nach 24-48 Fastenzeit, während der man nur Flüssigkeit anbietet, (Wasser, Kamillen- oder Schwarztee), kann man dann leichtverdauliche Nährstoffe wie Hafer- oder Reisschleim anbieten. ( Kleine Menge, dafür öfter). Sollte der Hund dies über 1-2 Tage gut vertragen, kann man auf festere Nahrung wie z.B. Geflügelfleisch,(unbehandelt), mit Reis oder Magerquark mit Reis übergehen. Unbedingt erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang noch die Magendrehung. Diese akute Magenerkrankung endet oft tödlich. Die Ursache ist unbekannt, aber zu den Risikofaktoren gehören: Übergewicht, Stress, Verabreichung von tgl. nur einer Mahlzeit für große Hunde. Lockere Magenbänder,( großes Futtervolumen und faserreiche, getreidebasierende Fütterung), zu hohe Wasseraufnahme,( kann ebenfalls die Magenbänder dehnen ), Bewegungsbelastung direkt nach dem Fressen. Besser ist es, nach dem Füttern noch 2-3 Stunden der Ruhe einzuhalten. Nach der Drehung des Magens können Magenwand und -muskeln evtl. dauerhaft geschädigt werden. Zur Behandlung ist eine sofortige Notoperation nötig. Die Symptome sind u.a.: Unruhe, erfolgloses Würgen, Hund kann sich nicht hinlegen,  evtl. geblähter Bauch, durch vermehrte Gasansammlung. Bei Verdacht auf eine Magendrehung warten Sie nicht ab, sondern holen Sie sofort Hilfe. Das Zeitfenster für eine erfolgreiche OP ist leider kurz. ( Ca. 2-3 Stunden).

Ende Teil 1

Eigentlich sollte hier der Artikel „Füttern im Zusammenhang mit Erziehung“ stehen. Wegen der großen Nachfrage am Thema „Füttern und Gesundheit“, komme ich Dieser natürlich gerne nach.